Aus dem einleitenden Teil: "Die Corona-Krise stellt die gesamte Gesellschaft, Politik, Wirtschaft sowie jeden
Einzelnen in Deutschland vor große Herausforderungen. Dabei stellt sich die Frage, wie sich die Krise auf
bestimmte Teilaspekte des Arbeitsmarkts auswirkt. Prognos hat diese Frage im Auftrag der Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft untersucht. Anhand von Modellrechnungen haben wir abgeschätzt, wie sich die
ohnehin zu erwartenden Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage durch die Coronakrise verändern
und welche Personengruppen und Teilarbeitsmärkte davon wie stark betroffen sind. Der Fokus der Analysen
liegt auf den Dimensionen Qualifikation, Alter und Geschlecht. Darauf aufbauend werden Überlegungen
angestellt, welche Maßnahmen dazu beitragen können, drohende Ungleichgewichte zu vermeiden. Die Studie
macht deutlich, dass bereits ohne die Corona-Pandemie in den kommenden Jahren mit tlw. deutlichen
Ungleichgewichten in Teilbereichen des Arbeitsmarkts hätte gerechnet werden müssen. Dies hat
demografische Gründe, spiegelt aber auch gesellschaftliche Entwicklungen wider. So
zeigt unser hypothetisches Szenario ohne Krisenverlauf, dass aufgrund der zunehmenden Akademisierung der
Gesellschaft in einigen Fachrichtungen mit Hochschulabschluss zukünftig mit einem Überangebot an
Arbeitskräften zu rechnen ist. Für beruflich Qualifizierte ist in bestimmten Fachrichtungen hingegen ein
deutlich zunehmender Arbeitskräftemangel zu erwarten. (...)" |